Wissenswert: Thema Naturheilkunde
Pflanzliche Schleimstoffe
Bei den umgangssprachlich als „Schleimstoffe“ bezeichneten pflanzlichen Schleim-Polysacchariden (Vielfachzucker) handelt es sich um strukturell sehr unterschiedliche Verbindungen, die in verschiedenen pflanzlichen Organen wie Blüten, Blättern oder Wurzeln vorkommen.
Sie sind für die Pflanzen Reservestoffe oder Wasserspeicher. Schleimstoffe sind ausschließlich lokal wirksam, werden nicht aufgenommen und hüllen die Haut bzw. Schleimhäute ein. Sie können sich dadurch aber auch mindernd auf die Aufnahme anderer Stoffe oder Arzneimittel auswirken. Schleimstoffe sind Helfer bei Reizhusten und dienen der Reizlinderung entzündeter Schleimhäute. Sie haben die Eigenschaft, sich wie ein Film auf Schleimhäute im Mund- und Rachenraum zu legen.
Damit wird ein Abklingen der Entzündung gefördert und zusätzlich weitgehend verhindert, dass gereizte Schleimhäute einen Hustenreiz auslösen. Als schleimhaltige Arzneipflanze eignet sich dafür besonders gut der Eibisch. Wenn zusätzlich die Abwehrkräfte bei einem grippalen Infekt mit erhöhter Temperatur gestärkt werden sollen, dann ist die Kombination mit Lindenblüten ein sinnvoller therapeutischer Ansatz. Schleimstoffe sind aber nicht nur zur Beruhigung bei Erkältungskrankheiten geeignet.
Ein zweiter wichtiger Einsatzbereich liegt im Magen-Darm-Bereich, wenn Entzündungen der Schleimhaut gemildert werden sollen, wie z.B. bei der Gastritis. Man kann aber auch die Quellfähigkeit dieser Pflanzen zur Anregung der Darmperistaltik bei Personen mit hartnäckigen Stuhlproblemen nützen.
Die Wilde Malve (Käsepappel) und der Eibisch gehören zur Familie der Malvengewächse und haben einen hohen Schleimstoffanteil. Während man medizinisch die Blätter der Wilden Malve verwendet (Käsepappeltee), finden Blätter und Wurzeln vom Eibisch in der Pflanzenheilkunde Anwendung (Eibischtee).
Neben den beiden Schleimdrogen aus der Familie der Malvengewächse, nützt die Phytotherapie weitere Arzneipflanzen mit einem bedeutenden Anteil an Schleimstoffen, aber zusätzlich auch mit weiteren hustenwirksamen Wirkstoffen. Hier ist in erster Linie der Spitzwegerich zu nennen. Aber auch die Isländische Flechte (Isländisches Moos) oder die Blüten der Königskerzen sind vielfach eingesetzte hustenwirksame Schleimpflanzen. Bei den Flohsamen nützt man vor allem die Quellfähigkeit, um den Stuhl weicher zu machen. Damit wird die Gleitfähigkeit im Darm erhöht und durch den zusätzlichen Volumenanstieg auch die Darmperistaltik verbessert.
Zuletzt aktualisiert: 2. Dezember 2025
Foto/Video: © avoferten / 123rfLesen Sie weitere Beiträge zum Thema:
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