Wissenswert: Thema Naturheilkunde
Propolis – ein „Bioantibiotikum“ aus der Bienenwerkstatt
Heilanwendungen mit Produkten aus dem Bienenstock sind in fast allen Kulturen anerkannt und erprobt. Ihre positive Wirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden ist bei vielen Alltagsbeschwerden eine natürliche und unbedenkliche Ergänzung zu üblichen Heilmethoden.
Bienen gehören zu den ältesten Nutztieren der Menschheit. Schon vor etwa 15 000 Jahren in der Jungsteinzeit lernten die Menschen die Nützlichkeit der Bienen und vor allem auch den Wohlgeschmack des Honigs kennen und schätzen. Seit mindestens 6000 Jahren wird Imkerei betrieben.
Propolis wurde schon vor Jahrhunderten als wirksames Heilmittel zur Behandlung von Wunden, Entzündungen und Infektionen eingesetzt und ist in der Kamillen-Apotheke das wohl am häufigsten von Kunden nachgefragte Bienenprodukt.
Der Begriff „Propolis“ kommt aus dem Griechischen und heißt wörtlich übersetzt „vor der Stadt“. Im antiken Griechenland wurden damit Verteidigungsanlagen bezeichnet, die den Städten vorgelagert waren. Auch die Honigbiene benutzt das Kittharz Propolis als Verteidigungs- und Schutzmittel gegen natürliche Feinde und Infektionsgefahren im Bienenstock.
Die Honigbienen verwenden Propolis zum einen als Baustoff für den Bienenstock. Mit dem Kittharz werden Wachsplättchen zusammengefügt, Risse und Sprünge in den Zellen repariert sowie der gesamte Stock gegen Hitze, Kälte und Feuchtigkeit isoliert. Mit Propolis wird auch bei Bedarf das Einflugsloch des Stocks verengt, um äußeren Feinden das Eindringen zu erschweren.
Zum anderen dient Propolis als natürliches Antibiotikum zum Schutz des Bienenvolks vor möglichen Infektionen, die sich auf dem engen Raum, in dem in den Sommermonaten bis zu 80 000 Bienen leben, leicht und rasch ausbreiten können.
Propolis ist eine gelbbraune/dunkelbraune, manchmal auch grünliche Masse mit aromatischem Geruch und scharfem und bitterem Geschmack. Als Grundstoff für das Kittharz dienen zähe Pflanzenharze. Diese Harze werden von den Bienen noch mit Wachs und Pollen vermengt und mit einem speziellen Speichelsekret geschmeidig gemacht. Die fertige Propolis besteht aus ungefähr 50 bis 55 Prozent Harzen, fünf bis zehn Prozent Pollen und bis zu 30 Prozent Wachs.
Die wissenschaftliche Erforschung der Inhaltsstoffe von Propolis hat Folgendes herausgefunden: Das Kittharz ist reich an Vitaminen der B-Gruppe, aber auch die Vitamine C, E und Biotin sind vorhanden. An wichtigen Spurenelementen enthält Propolis Eisen, Zink, Kupfer, Chrom u. a. Zudem sind essentielle Aminosäuren und Enzyme enthalten. Auf den hohen Gehalt an Bioflavonoiden wird auch die starke antibiotische Wirkung zurückgeführt.
Die wertvollste Anwendungsweise von Propolis ist die als natürliches Antibiotikum. Außerdem ist es gegen Viren und als pilzhemmendes Mittel hilfreich. In der Zahnheilkunde ist die schmerzstillende Wirkung von Bedeutung. Auch der Heilungsprozess bei Entzündungen im Zahn- und Rachenbereich kann durch dessen Anwendung positiv beeinflusst werden.
Medizinisch bestätigt wurde die Wirksamkeit von Propolis bei zahlreichen Beschwerden und Erkrankungen der Haut. Dies gilt insbesondere für Abszesse, Akne, leichte Brandwunden und Sonnenbrand, Schnitt- und Schürfwunden. Weitere Anwendungsgebiete sind Magen- und Darmbeschwerden.
Vorbeugend genommen, kräftigt das Harz den menschlichen Organismus und stärkt zudem das körpereigene Immunsystem. Am besten eignen sich für diesen Zweck Propolis-Tropfen, wobei 10-20 Tropfen auf Brot, sehr gut zerkaut, oder in einem Glas Wasser eingenommen werden.
Die Verwendung von Propolis ist wegen einem möglichen allergenen Potenzial nicht immer ganz ohne Risiko. Am größten ist die Wahrscheinlichkeit von allergischen Reaktionen bei einem naturreinen Propolisextrakt, das mindestens 50 Prozent Propolis enthält. Üblicherweise sind allerdings viele der erhältlichen Propolismittel gegen Allergien getestet.
In wenigen Fällen kann es jedoch trotzdem zu Unverträglichkeiten oder allergischen Reaktionen kommen. Kontaktdermatiden bei äußerlicher Anwendung müssen vor einer Anwendung bedacht werden. Schwangeren und Stillenden wird grundsätzlich von der Einnahme von Propolis abgeraten.
Zuletzt aktualisiert: 9. Juni 2021
Foto/Video: © ccalmons / 123RFLesen Sie weitere Beiträge zum Thema:
Allergie, Entzündung, Haut, Immunsystem und Abwehr, Kosmetik, Mineralstoffe, Naturheilkunde, Vitalität, Vitamine
- Aloe Vera
- Eisen – eine häufige Mangelerscheinung
- Stress als Mikronährstoffräuber
- Calcium
- Die Brennnessel
- Kleine Wunden selbst versorgen
- Darmbakterien, Mikrobiom, Probiotika und Prebiotika
- Probiotika für das Immunsystem
- Vitamin B12
- Nährstoffkombinationen