Wissenswert: Thema Naturheilkunde
“Fastenzeit” im Sinne eines gesunden Lebensstils

"Fastenzeit" im Sinne eines gesunden Lebensstils„Ich kann auf das Fasten ebenso wenig verzichten wie auf meine Augen. Denn was die Augen für die äußere Welt sind, ist das Fasten für die innere Welt.“
(M. Gandhi)

Fasten reduziert die Dinge auf das Wesentliche. Der bewusste Verzicht auf feste Nahrung und Genussmittel reinigt den Körper und lichtet die Seele. Beim Fasten sammeln wir Energien, mobilisieren die Abwehrkräfte und werden wieder stark für Neues.

Wer sich für das Fasten entscheidet, sollte sich gut auf die kommende Zeit vorbereiten, denn die Fastenperiode muss gezielt eingeleitet werden.

Die Entlastungsphase

Zwei bis drei Tage vor dem Fasten sollte der Stoffwechsel angepasst werden. Essen Sie allgemein weniger, Hungern Sie aber auf keinen Fall. Kauen Sie jeden Bissen 30-mal und achten Sie genau darauf, wann Sie satt sind.

Dabei werden morgens Obst oder Müsli gegessen, mittags gibt es eine Rohkostplatte oder Kartoffeln mit Gemüse und nachmittags einen Apfel. Am frühen Abend darf man Obstsalat mit Leinsamen sowie Knäckebrot essen.

Während des ganzen Tages werden schluckweise zwei bis drei Liter warmes Wasser oder Teevariationen (Ingwer-, Kräuter-, Grün-, Lapacho-, Yogi- oder Rooibostee) getrunken. Diese flüssigkeits- und ballaststoffreiche Nahrung unterstützt die Darmentleerung.

Ihre Nahrungsmittel sollten jetzt ausschließlich hochwertig biologisch sein. Bevorzugen Sie Öle und Fette mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Dazu zählen verschiedene kaltgepresste Pflanzenöle wie zum Beispiel Sonnenblumen-, Distel-, Oliven-, Lein- oder Rapsöl.

Die Heilfasten- und Entschlackungsphase

Je nach individueller Einschätzung sollte die Kur zu Hause etwa drei bis sieben Tage durchgeführt werden, da es ungefähr zwei bis drei Tage dauert, bis die Ausscheidung von „Stoffwechselschlacken“ so richtig in Gang kommt.

An den ersten drei Fastentagen steht die Darmreinigung im Vordergrund. Diese ist sehr wichtig, da der Körper verstärkt mit der Ausscheidung und Entgiftung beschäftigt ist. Es sollen im Darm wieder gesunde Lebensverhältnisse und die dort lebenden Bakterienkulturen leistungsfähig gemacht werden.

Zum Abführen wird morgens oder abends ein großes Glas lauwarmes Wasser mit einem bis drei Teelöffel Bittersalz eingenommen. Die abführende Wirkung tritt üblicherweise nach acht bis zehn Stunden ein. Wird der Stuhl goldgelb, kann die Anwendung beendet werden.

Empfehlenswert sind zusätzliche Einläufe mit warmem Wasser oder Fencheltee. Dadurch wird der Darm gründlich entleert und ein Beitrag zum Nachlassen des Hungergefühls geleistet, denn jetzt ist es mit der festen Nahrung vorbei.

Als „Hungerbremse“ können auch die Schüßler-Mineralstoffe Nr. 9 und Nr. 10 verabreicht werden. 3-mal täglich je 2 Tabletten langsam im Mund zergehen lassen. Dabei werden überschüssige Säuren im Körper neutralisiert und der Stoffwechsel angeregt. Die Ausscheidung wird beschleunigt. Diese Mineralstoffbegleitung kann auch einen eventuell auftretenden Entgiftungskopfschmerz lindern.

Die wichtigste Maßnahme während des Fastens ist ausreichend zu trinken. Über den Tag verteilt werden mindestens drei Liter Wasser, Kräutertees, Grüntees und Gemüsebrühe getrunken. Das reichliche Trinken unterstützt die Ausscheidung der Stoffwechselabbauprodukte über die Nieren.

„Heilkräuter helfen entschlacken.“ Zur unterstützenden Reinigung des Körpers und Aktivierung des Stoffwechsels empfehlen wir in der Kamillen-Apotheke unsere selbst gemischten Entschlackungstees sowie Heilpflanzentinkturen, welche auf die persönlichen Bedürfnisse unserer Kunden angepasst werden.

Während des Fastens darf man viel schlafen und ruhen, sollte aber zusätzlich kreislaufanregende Maßnahmen wie Spaziergänge an der frischen Luft, Gymnastik, Wechselduschen, Massagen oder milde Saunagänge durchführen. Sprechen Sie eventuell vorher mit Ihrem Arzt über Ihren aktuellen Gesundheitszustand.

Das Fastenbrechen und die Aufbauphase

Langsam muss der Körper jetzt wieder an die Verdauung fester Nahrung gewöhnt werden, deshalb wird mit kleinen Mengen und ausgewählten Lebensmitteln begonnen.

Beenden Sie das Heilfasten mit einem leicht verdaulichen, gemütlichen Frühstück. Ein Bratapfel, etwas Zwieback oder Fladenbrot und Kräutertee werden mehr als genug sein.

Mittags gibt es eine Kartoffel-Gemüse-Suppe und am Abend eine Tomatensuppe, Buttermilch mit Leinsamen und etwas Knäckebrot, insgesamt maximal 400 kcal.

Anschließend sollte ungefähr drei Tage kein Fleisch, möglichst wenig Eiweiß, rohes Obst und kein weißer Zucker gegessen werden. Günstig sind gekochtes, gedünstetes Gemüse, Vollwertgetreide und Kompotte.

In manchen Fällen könnte es jetzt erforderlich sein, dem Körper Bakterienstämme zuzuführen, falls eine ausgewogene Zusammensetzung der Darmflora und die Normalisierung des Verdauungsvorganges noch nicht erreicht worden ist.

Dann kann mit Fisch, Huhn, Pute und grünem Salat begonnen werden, anschließend wird die übliche Kost weitergeführt. Während des Aufbaus ist es auch weiterhin wichtig, mindestens zwei Liter zu trinken. Salz bitte nur sparsam verwenden.

Pflanzliche Bitterstoffe in Form eines Aperitifs oder Magenbitters (Schwedenbitter), 20 Minuten vor dem Essen in mäßiger Menge eingenommen, regen die Sekretion des Magens und der Galle an und normalisieren den Magen-Darm-Trakt.

Vor allem jenen, die üblicherweise viel Fleisch bzw. andere säuernde Nahrungsmittel essen, empfehlen wir die tägliche Einnahme von Basenpulver als Kur über zwei bis drei Wochen. Danach sollte sich der Körper sein Gleichgewicht wieder selbst erhalten, am besten kombiniert mit einer Umstellung der Ernährungsgewohnheiten.

Jede Neuorientierung der Ernährungsweise setzt Impulse für ein neues Wohlbefinden. Sie haben nun die Chance, weißen Zucker und Schokolade zu minimieren, weil diese in der Regel jetzt nicht schmecken. Diese Heilfastenkur ist darüber hinaus eine gute Kaffee-, Zigaretten-, Alkohol- und sonstige Genussmittel-Entwöhnung.

Der Jo-Jo-Effekt

Häufig kommt es im Anschluss an eine Fastenkur zur verstärkten Gewichtszunahme. Umgangssprachlich wird dieses Phänomen als Jo-Jo-Effekt bezeichnet. Grundsätzlich sind nachhaltige Erfolge nur mit einer langfristigen Umstellung der Lebensgewohnheiten möglich.

Während einer Fastendiät stellt der Körper seinen Stoffwechsel um und läuft auf Sparflamme. Dieser Effekt hält auch noch nach dem Ende des Fastens an, sodass der Körper langfristig weniger Kalorien benötigt. Es wurde gezeigt, dass die Ernährung mit proteinreicher Kost sowie regelmäßige Bewegung im Anschluss an eine Fastendiät am besten gegen den Jo-Jo-Effekt hilft.

Praktische Tipps der Kamillen-Apotheke

  • Grundsätzlich darf jeder gesunde Erwachsene fasten.
  • Wer zum ersten Mal fasten möchte, sollte das nie ohne Beratung durch ausgebildetes Fachpersonal tun.
  • Fasten ist nicht (oder nur unter ärztlicher Aufsicht) angezeigt bei Einschränkungen der Leber- Nieren- oder Herzfunktion, Essstörungen, akuten psychiatrischen Erkrankungen, Typ-1-Diabetes, häufigen Gichtanfällen, Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür sowie für Patienten, die viele verschiedene Medikamente einnehmen.
  • Fasten während der Schwangerschaft ist kontraindiziert.
  • Fasten Sie in einer Zeit, die Sie beruflich nicht übermäßig überfordert.
  • Gemeinsam geht´s besser.
  • Zitronensaft und Ingwerscheiben peppen fades Wasser auf.
  • Kein Salz!
  • Die Urinfarbe muss während des Fastens hell sein, sonst mehr trinken.
  • Auf regelmäßige Darmentleerung achten, um Stuhlverhärtungen zu vermeiden.
  • Gegen den Fasten-Mund-Körper-Geruch helfen Chlorophyllpräparate und der Schüßler-Mineralstoff Nr. 5.
  • Langfristig sollte die Ernährung auf eine kalorienreduzierte Mischkost umgestellt werden.
  • Ein hoher Anteil pflanzlicher Produkte, vor allem Vollkorngetreide, Obst und Gemüse, wirkt sich positiv auf das Körpergewicht aus.
  • Regelmäßige körperliche Aktivität ist besser für den Stoffwechsel und das Herz-Kreislauf-System als permanente sitzende Tätigkeiten oder ein ausgedehntes Fernsehprogramm.

Zuletzt aktualisiert: 17. Februar 2024

Foto/Video: © Maitree Boonkitphuwadon / 123RF

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